Interne Verlinkung

Interne Links – Content auffindbar machen

Eine der sinnvollsten „Erfindungen“ in der Internet-Welt ist wohl gemeinhin der Link. Im Suchmaschinenkontext wird der Link immer mit dem sogenannten Backlink gleichgesetzt – also dem Link von Webseite A zu Webseite B.Viel zu häufig wird aber der interne Link von einem Text (von einer URL) zum nächsten sogar in der Suchmaschinenoptimierung unterschätzt. Dabei ist das für den Nutzer wie auch für die Suchmaschine einer der Haupthebel.

Es gibt verschiedene Formen der internen Links, die unterschiedlich einzuordnen sind:

  • Der Navigationslink: Hierbei handelt es sich um den Link aus der Navigation auf eine entsprechende Unterseite, meist eine Kategorie. – Hierzu zählt auch der Link aus der sogenannten Breadcrumb.
  • Der Servicelink: Meist im Seitenfooter oder ganz oben über dem Header einer Seite zu finden. Beispielsweise auf das Impressum oder die AGBs.
  • Der Teaserlink: Dieser ist wie der interne Link idealerweise ein kontextbezogener Link der zusätzlichen oder weiterführenden Inhalt anpreist („anteasert“).
  • Der Textlink: Dieser Link ist vor allem bei Textseiten (Blogs, redaktionellen Seiten, Ratgebern, Pressemitteilungen etc.) ein Link aus dem Text auf einen ergänzenden Inhalt (so wie früher in Lexika der schräge Pfeil (↗), der bedeuten soll: „siehe auch“).

Link-Konzepte

Im SEO spricht man von internen Link-Konzepten, Strategien und Link-Graphen. Diese Konzepte versuchen schematisch genau das, was im Lexikon etabliert war, im Internet abzubilden.

Nehmen wir ein Beispiel für ein „Content Silo“ – Hier soll es ein Shop für Mode sein. In der Navigation wäre beispielsweise folgender Pfad nachvollziehbar:

  • Damen
    • Damenmode
      • Damenblusen
        • Blusen Kurzarm
          • Blusen Kurzarm rot

Neben „Damenmode“ könnten sich noch „Damenschuhe“ und neben Damenblusen“ könnten sich noch „Röcke“ oder „Damenhosen“ befinden. Kurz: Hier ist alles was im Fashion-Kontext für Damen relevant ist. In diesem Fall würde man im SEO von einem Silo sprechen. In diesem Silo befinden sich also nur „Damen-Mode-Artikel“. Damit wissen die Benutzerin oder der Benutzer, aber vor allem auch die Suchmaschinen, dass dies alles zusammengehört. Aber so wertvoll für die inhaltliche und navigatorische Strukturierung eine solche Silo-Konstruktion ist, so sehr ist sie letztlich auch eine Sackgasse. Hier kommt die interne Verlinkung, also der Textlink zum Tragen.

In der Kategorie Damen/Damenmode/Damenhosen/Jeans werden mit einem Mal Themen behandelt, die übergreifend sind. „Wie wasche ich Jeans?“, „Bügele ich Jeans?“ etc. Und hier würde sowohl die Nutzerin als auch der Nutzer erwarten auch Links zu dem Herren-Jeanssortiment zu erhalten, da diese Fragen ja übergreifend sind. Ein anderes Beispiel wäre beispielsweise ein lexikalischer Text zum „Hundertjährigen Krieg“ – hier würde die Leserin oder der Leser mindestens einen Link zu „Jeanne d’Arc“ erwarten.

In beiden Fällen ist es so, dass die Abbildung des erweiterten Inhalts (Herrenjeans oder Jeanne d’Arc) vom eigentlichen ablenken würde. Aber in der Nutzer-Erfahrung wäre es auch nicht ideal, wenn man mühsam nach dem weiteren Inhalt suchen (oder blättern) müsste. Der Link hilft. Er hilft aber vor allem auch der Suchmaschine, da diese über die internen Links geht („crawlt“), um die nächsten und hoffentlich inhaltlich weiterführenden Seiten zu erfassen.

Dies sollte alles eigentlich völlig selbstverständlich sein, denn als Shopbetreiber:in möchte man den Nutzer:innen einen Mehrwert liefern. Leider ist es aber – obwohl das Setzen von Links so leicht und auch gewünscht ist – eher die Ausnahme. Meist wird dann eine Linkliste am Fuße des Textes angelegt. Oder man verzichtet gänzlich darauf. Folge: Die Ausstiegsquote genau auf dieser Seite wird erheblich ansteigen. Warum? Weil die Nutzerin und der Nutzer einfach nicht mehr weiterkommen. Es ist kein „Türchen“ (Link) mehr da, um sich weiter zu informieren oder zu stöbern.

Die Erfahrung im SEO zeigt, dass gut intern verlinkte Seiten erheblich besser ranken und dass die Nutzersignale deutlich besser sind. Dies zahlt wiederum auf den gesamten Online Marketing-Erfolg ein. Merke: Interne Links sind wichtig – für den Menschen und für die Maschine und damit auch für Sie als Webseitenbetreiber;in.

Sprechende Links

Ein weiterer Vorteil des Text-Links (egal ob intern oder extern) ist, dass User:in und Suchmaschine ihn verstehen können. Das liegt am sogenannten Linktext. Hier ein paar Beispiele:

  • Link zu Herrenjeans:
    • „Das schicke Jeanssortiment für den Mann von heute“
      ist besser als
    • „Mehr shoppen“
  • Link zu „Jeanne d’Arc“
    • „Jeanne d’Arc, die Frankreich rettete“
      ist besser als
    • „Mehr Informationen“

Es wird sicherlich anhand der Beispiele sehr klar, dass alle (Mensch und „Such“-Maschine) wissen, was hinter dem jeweils ersten Beispiel zu erwarten ist. Wohingegen die zweite Variante immer noch eine zusätzliche Erklärung benötigt.

Der Textlink hat also die Möglichkeit den Nutzer:innen klarzumachen, was sie oder er dahinter zu erwarten haben. Und das ist ein unschlagbarer Vorteil, denn die Suchmaschine „versteht“ es ebenfalls und es werden inhaltliche Zusammenhänge hergestellt, die zu besseren und relevanteren Rankings führen (können) und damit zu weniger Ausstiege aus der Webseite.

Drei Klicks zum Glück …

Eine Faustregel in der Suchmaschinenoptimierung besagt, dass Google jede URL Ihrer Webseite in drei Klicks erreichen sollte. Mehr führen zu „Suchmaschinen-Faulheit“ – sprich: Der sogenannte Crawler steigt unter Umständen vorher aus und erfasst die tiefer liegenden Seiten nicht.

Es gibt Tricks und Werkzeuge, um das zu verhindern. Hier sei die XML-Sitemap als Beispiel genannt. Aber die internen Links können auch helfen, die Webseite schneller von den Suchmaschinen erfassbar zu machen. Und das im Gegensatz zur XML-Sitemap auch noch inhaltlich zusammenhängend (s.o.).

Da es wichtig ist, dass jede URL Ihrer Webseite zunächst einmal durch den Suchmaschinen-Bot gecrawlt wird, sollten Sie auch interne Links nutzen. Denn was der Suchmaschine nicht bekannt ist (gecrawlt worden ist) wird auch nicht indiziert. Und nur im Index befindliche URLs können überhaupt gefunden werden.

Was ist Link Juice? – Und wie setze ich Links richtig falsch

Link Juice, also die Kraft des einzelnen Links, beschreibt wie Links den Page Rank der betreffenden Seite an die jeweils verlinkten Seite weitergeben. Der Link Juice-Wert ist immer (übertragen) gleich 1. Wenn man also 100 Links hat, dann gibt jeder Link einen Anteil von 0,01 weiter. Aus diesem Grund und weil kontextuelle Links (s.o.) so viel entscheidender sind als navigatorische, sollte man zusehen, dass man weniger navigatorische und mehr textuelle interne Links setzt.

Und wie man beispielsweise bei Wikipedia sehr gut sehen kann, hilft eine Navigation in der internen Verlinkung nicht so gut wie die kontextbezogenen Text-Links. Nicht umsonst hat Wikipedia.org eine Sichtbarkeit von mehr als 7.400 Sistrix-Punkten. Wenn man Wikipedia gegen die in Deutschland am stärksten performenden Onlineshops vergleicht, sieht man, dass unter anderem deren Linkkonzept aufgeht (auch wenn hier noch andere Aspekte zum Tragen kommen).

Fehlerquellen bei Internen Links – worauf Sie achten sollten

Der wohl häufigste Fehler beim setzen eines Links ist der sogenannte „Broken Link“ – also ein Link auf eine nicht (mehr) vorhandene Seite. Hier wird der Statuscode 404 („File not found“) zurückgegeben. Dies ist ein sehr mangelhaftes Signal an den Nutzer und die Nutzerin, aber vor allem auch an die Suchmaschine. Meist rührt dies daher, dass entweder die Linkadresse (URL) falsch geschrieben worden ist oder dass die Seite wirklich entfernt wurde.

Da die meisten Content Management Systeme dies nicht merken, ist hier redaktionelle Sorgfalt vonnöten. Also bevor eine URL aus der Webseite entfernt wird, sollte man herausfinden, welche Links auf sie verweisen (hierbei macht es durchaus Sinn auch die externen Links, also die von anderen Domains zu checken).

Der nächste (nicht kritische) Fehler ist, auf weitergeleitete Seiten zu verlinken. Wenn man eine URL aus seinem Shop oder Portal entfernt hat, dann behelfen sich viele Webmaster und Redakteur:innen mit 300er-Weiterleitungen, um die erlangten Suchmaschinerankings weiterzugeben. Das ist eine gängige und akzeptable Praxis und das Weiterleiten wird von den Suchmaschinen akzeptiert. Aber der beste Weg ist immer, bei internen Links keine Weiterleitungssprünge einzubauen und demnach die Links einfach auf die reale Zielseite zu setzen.

Als nächstes kommt es nicht selten vor, dass ein Link auf eine canonisierte Seite statt auf ihr Original verweist. Das ist nicht so schlimm, wie es zunächst scheint, dennoch wäre ein Link auf die Seite, die auf sich selber referenziert, die idealere Lösung. Auch wenn es die Suchmaschinen (vor allem Google) für einwandfrei halten, dass man Links auf „nofollow“ setzt. Das bedeutet, dass man der Suchmaschine damit sagen will: „Folge diesem Link nicht, er ist wertlos“. So ist es unserer Ansicht nach die beste Praxis, insbesondere bei internen Links.

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