Was bedeuten Remarketing und Retargeting?
Mit Remarketing oder auch Retargeting beschreibt man die Zurückführung potenzieller Kund:innen auf die eigene Website.
War also ein:e Besucher:in auf Ihrer Website, hat diese jedoch verlassen, ohne einen Abschluss zu tätigen (siehe Absprungquote), kommt die Remarketing-Methode zum Einsatz, um die Person auf Ihre Website zurückzuführen. Hierfür gibt es unterschiedliche Kategorien, nach denen die Besucher:innen Ihrer Website gefiltert und eingeteilt werden können, das Grundprinzip ist aber überall das Gleiche.
Remarketing: Der Weg der Nutzer:in
Damit Remarketing zum Einsatz kommt, muss vorab erst einmal ein grundlegendes Interesse der Nutzer:in an Ihrer Website und Ihren Produkten bestehen. Erst nachdem der oder die Nutzer:in Ihre Website bereits einmal besucht hat, können Sie sich Remarketing als Strategie zunutze machen. Hierbei können Sie individuell Bedingungen bestimmen, die erst erfüllt werden müssen, bevor Sie die Person mit personalisierter Werbung ansprechen. Zwei mögliche Szenarien, in denen Retargeting angewendet wird, wären beispielsweise:
- Der Nutzer stöbert auf Ihrer Website in der Kategorie „Männerhosen“. Ohne ein Produkt in den Warenkorb gelegt zu haben, verlässt er Ihre Seite. Nun besucht er andere Websites, wie Facebook oder einen Online-Nachrichten-Sender. Dort werden ihm in Form von Werbeanzeigen unterschiedliche Produkte aus der Kategorie „Männerhosen“ von Ihrer Website angezeigt. Im Idealfall gefällt dem Nutzer eines Ihrer Produkte und er entscheidet sich doch noch für einen Kauf.
- Nicht selten legen Besucher:innen einer Website ein Produkt, das sie interessiert, in den Warenkorb und verlassen die Seite anschließend, ohne den Kauf zu tätigen. In diesem Fall wird dem oder der Besucher:in auf anderen Websites das entsprechende Produkt angezeigt, um sie doch noch zum Kauf zu bewegen.
Das erste Szenario richtet sich nach der Bedingung, dass die Person sich für eine bestimmte Dauer in einer Kategorie aufgehalten haben muss. Wie lang die Aufenthaltsdauer – also die Zeit, die es gedauert hat, bis die Person wieder abgesprungen ist – sein muss, bevor ein späteres Remarketing automatisch greifen soll, können Sie individuell festlegen.
Sollte der oder die User:in beispielsweise nur 5 Sekunden in der Kategorie verbracht haben, ist es wahrscheinlicher, dass sie sich lediglich verklickt hat und eigentlich kein Interesse besteht. Der Einsatz von Remarketing wäre an dieser Stelle also unfruchtbar.
Das zweite Szenario ist deutlich spezifischer, da der Nutzer oder die Nutzerin sich hierbei bereits für ein bestimmtes Produkt entschieden hat. Die vorher festgelegte Bedingung würde besagen, dass sich ein Produkt im Warenkorb befinden muss, aber kein Kauf stattgefunden hat.
Die möglichen Szenarien für den sinnvollen Einsatz von Retargeting sind vielzählig und durch unterschiedliche Bedingungen bestimmbar. Sie können selbst entscheiden, welche Bedingungen Ihrer Ansicht nach erfüllt sein müssen, bevor das Remarketing anschließen soll.
Arten des Remarketings
Ähnlich individuell bestimmbar ist die Art und Weise, auf die ein oder mehrere Produkte anschließend den Nutzer:innen angezeigt werden sollen.
- Standard sind die sogenannten Display-Anzeigen. Wie der Name bereits vermuten lässt, werden den Nutzer:innen hier die Produkte visuell angezeigt, beispielsweise in Form eines Werbebanners. Auch hier gibt es die Möglichkeit, die Art des Ausspielens Ihrer Anzeigen ebenfalls an Bedingungen zu knüpfen. Beispielsweise können Sie festlegen, dass Ihre Produkte nur auf bestimmten mobilen Apps angezeigt werden sollen.
- In Form von Suchnetzwerk-Kampagnen werden Ihre Produkte der Person auf Textbasis ausgespielt. Nachdem Ihre Seite von einer Person besucht wurde, werden ihr bei späteren Suchanfragen in Suchnetzwerken (zB. Google) nun Textanzeigen basierend auf Ihren Produkten und den dazugehörigen Keywords vorgeschlagen.
- Ein weiterer Remarketing-Typ sind dynamischen Anzeigen, bei denen den User:innen basierend auf seinen bisher angesehenen Produkten Vorschläge gemacht werden.
- Beim Remarketing können Sie ebenfalls Ihre Kundenlisten mit einbeziehen. Zunächst laden Sie also eine Liste Ihrer Kund:innen hoch. Diese wird wiederum mit deren Google-Konten verglichen. Sollte nun einer Ihrer Kund:innen durch das Google-Konto online aktiv sein, werden Ihre Produkte angezeigt. Durch Ihre Liste wurde bereits vermerkt, dass es sich um eine Kund:in und folglich Interessenten Ihrer Produkte handelt.
- Möglichst spezifische Angaben zu machen und daraufhin nur ausgewählten Kund:innen auf bestimmte Weise spezielle Produkte anzuzeigen, ist großer Bestandteil vom Remarketing. So können Sie beispielsweise auch festlegen, ob Ihre Anzeigen je nach Nutzer:in nur auf bestimmten Apps oder Video-Kanälen ausgespielt werden sollen.
- Auf eine ähnliche Art und Weise können Sie ganz neue Kund:innen gewinnen: Sie schlagen Nutzer:innen, die Ihre Seite noch nicht kennen, aber ein ähnliches Suchverhalten zu Ihren bereits bestehenden Kund:innen aufweisen, Ihre Produkte vor. Hierbei handelt es sich um ein gezieltes Targeting – also ins Visier nehmen – neuer Kund:innen und nicht mehr um das bisherige Zurückführen.
Vorteile von Remarketing bzw. Retargeting
Richtig eingesetzt kann Remarketing ein wertvolles Tool beim Verkauf Ihrer Produkte sein. Einige der Vorteile:
- Präzisere Ausrichtung auf die Zielgruppen: Da Sie beim Re-Marketing Nutzer:innen ansprechen, die bereits Interesse an Ihrer Website oder Ihren Produkten haben, ist die Chance, dass sich daraufhin ein Kaufabschluss vollzieht, wesentlich höher als bei nicht personalisierter Werbung.
- Aus den gleichen Gründen erhöhen sich sowohl die Conversion-Rates als auch die Click-Through-Rates Dass das Interesse einer Kund:in sich in einen Kaufabschluss konvertiert oder ein:e Kund:in, der oder die bereits auf anderem Weg Bedarf geäußert hat, daraufhin auf weitere Anzeigen klickt, ist hoch.
- Auch die Cost-per-Click (CPC) sind im Retargeting auf einem vergleichsweise niedrigen Stand, da die Gebote auf die speziellen Keywords nicht zwingend hoch sein müssen und trotzdem hohe CRs und CTRs
- Präzise & individuell: Indem Sie individuelle Bedingungen festlegen können, die erst erfüllt sein müssen, bevor Ihre Anzeigen den Nutzer:innen ausgespielt werden sollen, ermöglicht Ihnen dies ein viel präziseres Targeting wirklich kaufbereiter Nutzer:innen.
Gezielt eingesetzt ist Remarketing, beziehungsweise Retargeting, ein effizienter Bestandteil von Online-Marketing. Hierbei müssen Sie jedoch darauf achten, den oder die Nutzer:in nicht durch viel zu hoch frequentierte Anzeigen zu überrumpeln. Auch sind Sie an die Befolgung der Datenschutz-Grundverordnung gebunden, weshalb den Besucher:innen Ihrer Website immer überlassen wird, sich für oder gegen die Akzeptanz von Cookies zu entscheiden.
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