Customer Acquisition Cost (CAC) 

Customer Acquisition Cost - die Schnittstellenkennzahl im Marketing und Vertrieb

Der Customer Acquisition Cost (CAC) ist eine Schnittstellenkennzahl im Marketing und Vertrieb. Der CAC misst die Akquisitionskosten, die ein Unternehmen aufwenden muss, um einen neuen Kunden zu gewinnen. Er wird häufig als Währung ausgedrückt und hilft Unternehmen dabei, die Effizienz ihrer Akquisitionsstrategien zu bewerten und fundierte Entscheidungen über zukünftige Investitionen in Marketing und Vertrieb zu treffen.

Wie wird der CAC berechnet?

Der Customer Acquisition Cost (CAC) wird berechnet, indem die gesamten Marketing- und Vertriebskosten durch die Anzahl der gewonnenen Kund:innen in einem bestimmten Zeitraum geteilt werden. Die Formel lautet:

CAC = Marketing & Vertriebskosten / Anzahl gewonnener Neukund:innen

In der Praxis ist die CAC-Berechnung meist komplexer, da viele Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen. Unternehmen müssen die unterschiedlichen Kostenstrukturen der verschiedenen Kanäle, die Customer Lifetime Value neuer Kund:innen sowie Zeitverzögerungen einbeziehen. Mithilfe verschiedener Analysemethoden und Attributionstechniken können Unternehmen ein deutlich präziseres Bild der tatsächlichen Akquisitionskosten gewinnen.

Die Bedeutung des CAC im Marketing

Im Marketing ist der CAC eine zentrale Kennzahl, um die Effizienz und Rentabilität von Werbemaßnahmen zu bewerten. Der CAC zeigt, wie viel ein Unternehmen in Marketingaktivitäten investieren muss, um einen neuen Kunden zu gewinnen. Dabei spielen die Optimierung von Kampagnen, die Wahl der richtigen Zielgruppen und die Auswahl kosteneffizienter Kanäle eine entscheidende Rolle. Marketingteams nutzen den CAC, um die Effektivität ihrer Strategien zu messen und Ressourcen gezielt einzusetzen. Ein niedriger CAC bei gleichbleibend hoher Conversion Rate weist auf erfolgreiche Marketingmaßnahmen hin. Darüber hinaus hilft der CAC im Marketing, das Budget für zukünftige Kampagnen zu planen und die Profitabilität langfristig zu sichern.

Die Bedeutung des CAC im Vertrieb

Im Vertrieb dient der CAC als Schlüsselindikator, um den Erfolg der Akquisitionsprozesse und die Effizienz des Vertriebsteams zu messen. Vertriebsabteilungen analysieren den CAC, um zu verstehen, welche Akquisitionsstrategien am rentabelsten sind. Dabei geht es nicht nur um die direkten Kosten, sondern auch um die Zeit und Ressourcen, die in den Verkaufsprozess investiert werden. Ein niedriger CAC kann darauf hinweisen, dass der Vertriebsprozess gut aufgestellt ist und die eingesetzten Ressourcen effizient genutzt werden. Gleichzeitig müssen Vertriebsteams den CAC immer in Relation zum Customer Lifetime Value (CLV) setzen, um sicherzustellen, dass die Akquisitionskosten langfristig gerechtfertigt sind. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Marketing ist entscheidend, um eine kohärente Strategie für die Kundengewinnung zu entwickeln.

Gemeinsame Bedeutung

Der CAC ist eine Schnittstellen-KPI, die sowohl im Marketing als auch im Vertrieb eine zentrale Rolle spielt. Während das Marketing den CAC zur Optimierung der Werbemaßnahmen nutzt, analysiert der Vertrieb den CAC, um seine Prozesse und Strategien effizienter zu gestalten. Eine integrierte Betrachtung dieser Kennzahl ermöglicht es Unternehmen, die gesamte Customer Journey zu optimieren, von der ersten Ansprache bis zum Abschluss des Verkaufs. Die enge Verzahnung zwischen Marketing und Vertrieb ist daher essenziell, um den CAC niedrig zu halten und gleichzeitig den Wert der gewonnenen Kund:innen zu maximieren.

Berechnung des CAC anhand eines Beispiels

Hier ist ein einfaches Beispiel, wie eine CAC-Berechnung für eine Kundenakquisitionsstrategie aussehen kann:
Ermitteln der Gesamtkosten für Marketing und Vertrieb: Zuerst müssen die gesamten Kosten ermittelt werden, die für die Kundenakquise anfallen. Diese Kosten umfassen Ausgaben für Werbung, Gehälter des Vertriebsteams, Kosten für Tools und Software, sowie alle weiteren direkten und indirekten Aufwendungen, die zur Akquisition neuer Kund:innen beitragen.
Beispiel: Angenommen, ein Unternehmen investiert 15.000 Euro in Marketing und Vertrieb für eine Kampagne. Diese Summe setzt sich zusammen aus:

  1. Online-Werbung (Google Ads, Social Media): 8.000 €
  2. Vertriebsteam-Gehälter: 5.000 €
  3. Marketing-Tools und sonstige Ausgaben: 2.000 €

Berechnen der Anzahl der gewonnenen Neukund:innen: Als nächstes wird die Anzahl der Kund:innen ermittelt, die durch die Kampagne gewonnen wurden. Diese Zahl kann durch Tracking-Tools, Conversion-Daten oder durch Zuordnung von Verkäufen zu spezifischen Marketingkanälen bestimmt werden.
Beispiel: Die Kampagne bringt 300 Neukund:innen.

Berechnung des CAC Der CAC wird berechnet, indem die Gesamtkosten durch die Anzahl der gewonnenen Neukund:innen geteilt werden:

CAC = Marketing & Vertriebskosten / Anzahl gewonnener Neukund:innen

Setzen wir die Werte aus dem Beispiel ein:

CAC = 15.000 € / 300 Kund:innen = 50 € pro Kund:in

Interpretation: Ein CAC von 50 € bedeutet, dass das Unternehmen im Durchschnitt 50 € investieren muss, um einen neuen Kunden zu gewinnen. Diese Kennzahl hilft dem Unternehmen, die Effizienz seiner Akquisitionsstrategien zu bewerten. Ein niedrigerer CAC ist in der Regel wünschenswert, vorausgesetzt, der Customer Lifetime Value (CLV) der Kund:innen übersteigt die Akquisitionskosten deutlich.

Dieses Beispiel zeigt, wie einfach die Berechnung des CAC sein kann, obwohl in der Praxis oft zusätzliche Faktoren wie unterschiedliche Vertriebskanäle, Attribution oder zeitliche Verzögerungen berücksichtigt werden müssen, um ein vollständiges Bild der Akquisitionskosten zu erhalten.

CAC Rechner

Lassen Sie sich hier den Customer Acquisition Cost (CAC) ganz einfach berechnen. Geben Sie dafür bei Kosten die gesamten Kosten aus Marketing- und Vertrieb und bei Kund:innen die Gesamtanzahl der neu gewonnen Kund:innen an. Der CAC wird daraus automatisch ermittelt.

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Vorteile und Grenzen des CAC

Der CAC (Customer Acquisition Cost) ist eine wichtige Kennzahl im Marketing und Vertrieb, die jedoch sowohl Vorteile als auch Grenzen aufweist. Hier eine Übersicht:

Vorteile des CAC:

  • Kosteneffizienz messenDer CAC ermöglicht Unternehmen, die Effizienz ihrer Marketing- und Vertriebsstrategien zu bewerten, indem er die Kosten für die Gewinnung eines neuen Kunden aufzeigt.
  • Budgetplanung und -optimierungDurch den CAC können Unternehmen ihre Marketingbudgets gezielter planen und Ressourcen auf die effektivsten Kanäle verteilen.
  • RentabilitätsanalyseDer CAC hilft, den Return on Investment (ROI) von Akquisitionsmaßnahmen zu berechnen und die langfristige Rentabilität sicherzustellen.
  • Vergleich von VertriebskanälenUnternehmen können den CAC nutzen, um die Effizienz verschiedener Kanäle (z.B. Online-Werbung, Events, Social Media) zu vergleichen und die besten Kanäle für die Kundenakquise auszuwählen.
  • Strategische EntscheidungsgrundlageDer CAC liefert eine Grundlage für Entscheidungen zu Preisgestaltung, Kundensegmentierung und zukünftigen Marketingstrategien.
  • Skalierbarkeit bewertenUnternehmen können den CAC analysieren, um zu prüfen, ob ihre Kundenakquise auf kosteneffiziente Weise skaliert werden kann.

Grenzen des CAC:

  • Keine Berücksichtigung des Customer Lifetime Value (CLV)
    Der CAC allein liefert kein vollständiges Bild, da er nicht berücksichtigt, wie viel ein:e Kund:in langfristig wert ist. Ein hoher CAC kann in bestimmten Fällen dennoch rentabel sein, wenn der CLV hoch genug ist.
  • Komplexe Attribution
    Die Berechnung des CAC wird durch die Zuweisung von Kosten auf verschiedene Touchpoints erschwert. Multi-Touch-Attribution kann schwierig sein und zu ungenauen CAC-Werten führen.
  • Kurzfristige Sichtweise
    Der CAC fokussiert sich oft auf kurzfristige Kosten und Erfolge, ohne langfristige Kundenbindung und Markenbildung zu berücksichtigen.
  • Veränderliche Marktbedingungen
    Der CAC kann stark schwanken, abhängig von saisonalen Effekten, Markttrends oder dem Wettbewerb. Dadurch ist der CAC kein statischer Wert und muss kontinuierlich überwacht werden.
  • Nicht alle Kosten werden erfasst
    Indirekte Kosten wie Markenaufbau oder langfristige Investitionen in Infrastruktur fließen oft nicht direkt in die Berechnung des CAC ein, was zu einer Verzerrung führen kann.
  • Unterschiedliche Kundenqualität
    Der CAC berücksichtigt nicht die Qualität der gewonnenen Kund:innen . Günstig akquirierte Kund:innen können eine geringere Loyalität aufweisen oder weniger profitabel sein.
  • Variierende Akquisitionskosten je nach Kundensegment
    Der CAC kann je nach Zielgruppe stark variieren. Eine pauschale Berechnung kann zu Fehlschlüssen führen, wenn unterschiedliche Kundensegmente nicht separat betrachtet werden.

Der CAC ist eine wertvolle Kennzahl zur Bewertung der Effizienz von Marketing- und Vertriebsmaßnahmen. Allerdings sollte er immer im Kontext weiterer Kennzahlen, wie dem CLV und den spezifischen Marktbedingungen, interpretiert werden, um fundierte strategische Entscheidungen treffen zu können.

CAC steigern und optimieren

Um den CAC (Customer Acquisition Cost) zu verbessern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, die den spezifischen Marketingstrategien zugeordnet werden können. Jede dieser Strategien hat eigene Hebel, die auf die Steigerung der Rentabilität abzielen. Hier ist eine allgemeine Übersicht:

  1. Content-Marketing
    Hochwertiger, relevanter Content, der auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt ist, erhöht das organische Engagement und reduziert die Notwendigkeit kostenintensiver Werbemaßnahmen.
    Bestehende Inhalte in verschiedenen Formaten (Blog, Video, Infografiken) wiederzuverwenden, spart Ressourcen und maximiert den Output aus einem einzelnen Content-Piece.
  2. Social Media Marketing
    Durch präzisere Nutzung der Targeting-Optionen auf Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter oder LinkedIn können Anzeige gezielt Nutzer:innen angesprochen werden. Eine genauere Ansprache der richtigen Zielgruppen erhöht die Conversion Rate und reduziert unnötige Werbeausgaben.
    Mithilfe von Retargeting können Nutzer:innen erneut angesprochen werden, die bereits mit der Marke interagiert haben. Dies kann die Conversion Rate steigern und den CAC senken, da diese Nutzer:innen eher zur Konversion bereit sind.
  3. SEO (Search Engine Optimization)
    Verbesserte Seitenstruktur, schnellere Ladezeiten und benutzerfreundliche Gestaltung führen zu höheren Rankings und damit zu mehr organischem Traffic.
    Ein optimierter Checkout-Prozess führt zu weniger Kaufabbrüchen und steigert direkt den CAC.
    Qualitativ hochwertige Backlinks erhöhen die Domain-Autorität und verbessern die organische Reichweite, was langfristig die Akquisitionskosten reduziert.
  4. SEA (Search Engine Advertising)
    Durch die Optimierung der Gebotsstrategien auf Plattformen wie Google Ads können die Werbekosten gesenkt und die Conversion-Raten erhöht werden.
    Effiziente, zielgerichtete Landing Pages mit klarer Nutzerführung und schnellen Ladezeiten steigern die Conversion Rate und optimieren die Ausgaben pro Conversion.
  5. E-Mail-Marketing
    Durch gezieltes Segmentieren der E-Mail-Liste nach Interessen, Verhalten oder dem Stadium der Customer Journey lassen sich maßgeschneiderte Botschaften senden, die zu höheren Conversions führen.
    Mithilfe konsistenter und wertvoller Kommunikation mit potenziellen Kund:innen können diese entlang der Customer Journey begleitet werden, was die Conversion-Chancen erhöht.
  6. Influencer-Marketing
    Um spezifische Zielgruppen effizienter anzusprechen kann mit Mikro-Influencern zusammengearbeitet werden. Diese haben oft eine engagierte Community und bieten ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis an als große Influencer.
    Statt pauschale Vergütungen zu zahlen, kann eine erfolgsabhängige Bezahlung basierend auf Conversions oder Leads den CAC senken.
  7. Affiliate-Marketing
    Fokus auf wenige, aber qualitativ hochwertige Affiliates, die genau die Zielgruppe erreichen und somit weniger Streuverluste verursachen.

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