Typische Fehler beim Relaunch einer Website 

Relaunch einer Website: Was sind typische Fehler & wie lassen sie sich vermeiden?

Bei Fehlern während des Relaunch einer Website kann es zu Einbrüchen kommen

Der erfolgreiche Relaunch einer Website ist meist immer kritisch und ein sehr sensibles Thema. Einerseits hat jede Website eine gewisse “Halbwertszeit” und muss irgendwann einmal erneuert werden, andererseits wurden über die Jahre ordentliche Rankings aufgebaut, die selbstverständlich konserviert werden sollten. Allerdings ist auch jeder Relaunch unterschiedlich und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Ändert sich die URL Struktur? Fallen Seiten weg oder wurden Inhalte gekürzt oder zusammengefasst? Dieser Artikel unterstützt Sie bei Ihren Bemühungen und stellt sicher, dass Sie dem nächste Relaunch ohne Kopfschmerzen entgegenblicken können.

Fehlende/ Falsche oder verkettete Weiterleitungen

Was auf keinen Fall vernachlässigt werden darf

Der Klassiker. Die Wichtigkeit korrekter Weiterleitungen bei geänderter URL Struktur sollte mittlerweile allgemein bekannt sein. Trotzdem überraschend, wie häufig selbst “Spezialisten” und Agenturen mit jahrelanger Erfahrung die 301 Redirects vernachlässigen.

Sollte sich die URL Struktur nicht ändern, sind auch keine Weiterleitungen notwendig. Bei einer geänderten URL Struktur empfehlen wir die folgenden Schritte zu beachten:

  1. Stellen Sie sicher, dass die letzte Version aller URLs Ihrer aktuellen Website vorliegen.
  2. Verschaffen Sie sich einen Überblick über alle verlinkten Seiten. Aktuelle Backlinks können Sie schnell und einfach kostenlos aus der Google Search Console (Ehemals Google Webmaster Tools) und auch den Bing Webmaster Tools exportieren. Tipp: Um einen vollständigen Überblick über Inbound Links zu erhalten, empfehlen wir zusätzlich kostenpflichtige Tools wie beispielsweise ahrefs.com.
  3. Fügen Sie die aktuell crawlbaren und verlinkten URLs zusammen und entfernen Sie die Duplikate.
  4. Prüfen Sie, welche Weiterleitungen Sie über Regeln steuern können. Nutzen Sie beispielsweise einen Apache Webserver, ist dies mit mod_rewrite über die .htaccess möglich. Wenn sich nur ein Unterordner ändert, beispielsweise wird aus /unsere-leistungen/ nach dem Relaunch /leistungen/, benötigt diese Änderung nur eine Zeile Code in Ihrer .htaccess. Regeln sind einer Redirect Matrix grundsätzlich vorzuziehen, da jeder Weiterleitungseintrag Ihre .htaccess Datei unnötig aufbläht.
  5. Für alle Weiterleitungen, die nicht über Regeln gelöst werden können, sollte eine 1:1 Redirect Matrix erstellt werden.

Globale Weiterleitungen auf die Homepage

Welche Trugschlüsse gibt es?

Weiterleitung ist nicht gleich Weiterleitung. Ein häufiger Trugschluss ist, dass eine 301 Weiterleitung aller Unterseiten auf die Homepage ausreichend ist. Wenn man zwei wichtige Faktoren ausklammert, stimmt dies grundsätzlich, da Suchmaschinen nach einer Weile auch die neue URL Struktur indiziert haben, zwei wesentliche Gründe sprechen allerdings gegen diesen Ansatz:

Der User: Für einen gewissen Zeitraum sind die alten Seiten noch im Index und erscheinen auch für bestimmte Suchanfragen. Bei einer Weiterleitung auf die Homepage, anstatt auf die gewünschte Unterseite, werden sich die wenigsten User die Mühe machen, die Seite erneut zu suchen und sind zwei Klicks später vermutlich bei einem anderen Anbieter.

Die Link-Wertigkeit: Je nachdem, wie alt und erfolgreich die alte Website gewesen ist, wurde sie mehr oder weniger häufig verlinkt. Oftmals ist es die Homepage, sehr oft aber auch die Unterseiten. Bei einer 301 Weiterleitung wird “Link Juice” von der verlinkenden Website vererbt. Wenn nach dem Relaunch alle Links auf die Homepage, anstatt die äquivalenten Unterseiten zeigen, verlieren diese Links Ihre Wertigkeit.

Änderungen an den Inhalten und der Informationsarchitektur

Erleichtern Sie es sich und den Suchmaschinen

Neben inkorrekten Weiterleitungen sind häufige Gründe für einen organischen Sichtbarkeitsverlust geänderte Inhalte bzw. Änderungen in der Informationsarchitektur eines Templates. Achten Sie daher tunlichst auf eine korrekte Strukturierung und Lesbarkeit der Inhalte. Oftmals sind Webseitenbetreiber auch der Meinung, Inhalte aufgrund besserer Verständlichkeit lieber zu kürzen. Bedenken Sie immer, dass Suchmaschinen relevante, ausführliche und qualitativ hochwertige Inhalte zu schätzen wissen und investieren Sie Ihre Zeit lieber in eine optimale Informationsarchitektur anstatt in das Kürzen der Texte. Sie können die Usability auch beispielsweise mit internen Sprungmarken erhöhen.

Indizierung und Neubewertung beschleunigen

Wenn Sie keine zusätzlichen Anstrengungen unternehmen, werden die Suchmaschinen irgendwann Ihre Änderungen bemerken, die alten Seiten verschwinden und die neuen erscheinen im Index. Diesen Prozess können Sie allerdings mithilfe der folgenden Tipps beschleunigen:

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Website bei der Search Console angemeldet ist. Unter “Crawling” -> “Abruf wie durch Google Bot” können Sie sehen, wie Ihre Seite von Google dargestellt wird. Nach erfolgreichem Rendering kann die neue Seite mit dem Zusatz “Alle Links folgen” an den Index gesendet werden.
  • Stellen Sie zudem sicher, dass eine aktuelle Version Ihrer XML Sitemap an die Search Console/ Bing Webmaster Tools gesendet wurde und vergessen Sie zudem nicht den XML Sitemap Eintrag in der robots.txt.
  • Um alte Seiten zügig aus dem Index zu entfernen stellen Sie sicher, dass diese korrekt weitergeleitet werden und senden Sie alle alten Links via XML Sitemap an die Search Console. Sobald die Seiten verschwunden sind, kann die “Interim-Sitemap” wieder gelöscht werden.
  • Sollte Sie die Domain geändert haben, können Sie dies ebenfalls Google via Search Console mitteilen. Dafür klicken Sie auf das Zahnrad oben rechts und dann auf “Adressänderung”.

Responsive Testing

Wie kann die Geschwindigkeit erhöht werden?

Um die Geschwindigkeit einer Webseite zur erhöhen, arbeiten Webmaster mit vielerlei Techniken. Von serverseitiger Komprimierung über asynchronem Laden von JS/CSS bis hin zu JS/CSS Minimierung. Bei Letzterem besteht, neben der Tatsache dass z.B. ein JavaScript nicht mehr funktioniert, die Gefahr, dass eine eigentlich Responsive programmierte Website aufgrund eines Minimierungsfehlers das CSS/JS beeinträchtigt und die Website sich nicht mehr auf das Endgerät anpasst. Webentwickler prüfen Responsiveness häufig mit Emulatoren am Desktop PC. Hier gilt zu beachten, dass die Fehlerkorrektur des Desktop Browsers wesentlich besser ist, als bei den mobile Pendants. Vor Relaunch sollte eine Website daher zusätzlich auf verschiedenen Mobiltelefonen getestet werden.

Keine Backups

Neben einer vollständigen Liste der aktuell indizierten URLs sind Backups unerlässlich. Nichts ist beruhigender, als bei Problemen schnell und einfach wieder zurückrollen zu können. Stellen Sie daher nicht nur sicher, alle Daten als Backup vorliegen zu haben, sondern spielen Sie den Prozess vor Relaunch sicherheitshalber als Test einmal durch, damit Sie im Ernstfall schnell reagieren können.

Tipp: Wenn Sie sich für ein Rollback zur alten Seite entschließen, entscheiden Sie dies zügig. Suchmaschinen werden relativ schnell auf eine neue Website aufmerksam und, wenn nicht anders angegeben, indizieren selbige und folgen allen zur Verfügung stehenden Links. Je länger Sie den Entschluss zum Rollback herauszögern, desto mehr “neue” Seiten sind und werden indiziert und desto größer ist der Aufwand, korrekte Weiterleitungen zu implementieren, um das Indizierungschaos zu beseitigen.

Prüfen Sie die Weiterleitungen

301 Weiterleitungen sollten vermieden werden

Qualitätskontrolle ist wichtig! Prüfen Sie Ihre Weiterleitungen auf Richtigkeit und vermeiden Sie verkettete 301 Weiterleitungen soweit es geht! Laut Aussage von Google sind bis zu 3 verkettete Weiterleitungen nicht problematisch bzgl. der Linkwertigkeit, trotzdem kostet jede Weiterleitung Zeit und beeinflusst die Ladegeschwindigkeit und Usability entsprechend negativ. Ein gutes Tool zur Bulk Prüfung von Weiterleitungen ist unser HTTP Statuscode Checker.

Statuscode Checker
 Auch mal fünf grade sein lassen! 

Nicht in Panik verfallen

Nicht jeder Relaunch verläuft reibungslos. Oftmals spielt Zeitdruck eine Rolle oder man hat schlichtweg ein Detail übersehen. Grundsätzlich ist hier das Credo: Keine Panik! Leichte Sichtbarkeitsverluste für die ersten Wochen nach einem Relaunch sind nicht ungewöhnlich und kein Grund zur Sorge. Wenn Sie die o.g. Punkte beachtet haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Sichtbarkeit wieder erholt. Sind die Sichtbarkeitsverluste allerdings signifikant und jenseits der 30% – 50%, gibt es ein Problem. In diesen Fällen empfiehlt es sich einen SEO Profi zu Rate zu ziehen, welcher Sie bei der Fehlersuche und Behebung dieser unterstützt. Wenn Sie von vornherein auf Nummer sicher gehen möchten, bietet Rheinwunder eine kompetente Relaunch Beratung und Migrations Strategie. Sie planen einen Relaunch oder benötigen akut Hilfe? Wir freuen uns über Ihre Anfrage!

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