Referenz-Tags 

Canonical

Der Canonical-Tag ist ein wichtiges Werkzeug in der SEO-Optimierung, das dabei hilft, Probleme mit doppelten Inhalten auf Websites zu vermeiden. Durch den Einsatz dieses Tags können Sie sicherstellen, dass Suchmaschinen wissen, welche Version einer Seite indexiert und gerankt werden soll, um Keyword-Kannibalisierung zu vermeiden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Canonical-Tag funktioniert, wie er implementiert wird und welche Fehler vermieden werden sollten.

Was ist ein Canonical-Tag?

Im Wesentlichen bestimmt ein Canonical-Tag bei inhaltlich doppelten Seiten, welche das Original ist (und ranken soll) und welche die Kopie (der Klon). Nehmen wir als Beispiel einen Online-Shop für Schuhe. Der Shop ist durchaus suchmaschinenoptimiert, sowohl inhaltlich als auch technisch und strukturell. Im Damenschuhbereich befinden sich folgende URLs:

  • mein-shop.com/damenschuhe/sportschuhe/marke/
  • mein-shop.com/marke/damenschuhe/sportschuhe/

Warum macht man so etwas? Weil die User:innen sowohl den einen wie auch den anderen Navigationspfad nutzen, wenn sie in Ihrem Online-Shop durch die Seiten klicken.

Im SEO-Report (Organic Traffic) ist abzuleiten, dass die zweite URL aber besser rankt als die erste, doch beide nicht optimal. Dass beide nicht optimal ranken wird daran liegen, dass sich beide gegenseitig bei den Keywords Konkurrenz machen. Hier spricht man im SEO dann von Kannibalisierung. Die Suchmaschine kann sich auch nicht entscheiden, welche die bessere Seite ist, da beide nahezu identisch sind. Vielleicht hat die zweite URL etwas emotionalere Bilder, doch Sortiment und demnach auch Text sind deckungsgleich.

Es finden sich nun zwei Probleme:

  • Keine der beiden Seiten kommt im Ranking wirklich in die Top-Positionen.
  • Keine der beiden Seiten kann abgeschaltet werden, weil die Nutzerinnen beide zumindest beim „Bummeln“ gleich stark nutzen.

Lösung: Der Canonical-Tag!

Es ist ja aus dem Report bekannt, dass eine der beiden URLs (die erste) besser rankt als die andere. Den Traffic aus den Suchmaschinen will man selbstverständlich behalten (und verbessern) und setzt deswegen auf URL 1 das Canonical und verweist auf URL 2. Damit erhält die Suchmaschine das Signal, dass URL 1 zwar existieren soll, aber ein „Klon“ der zweiten URL ist und deswegen im Suchmaschinenindex ignoriert werden kann.

Wenn das korrekt umgesetzt worden ist (siehe Code-Beispiel unten), dann sollte festzustellen sein, dass die Suchmaschinen die URL eins aus dem Index verschwinden lässt. Und URL zwei wird weit höhere Rankings und damit mehr Traffic aus der Suchmaschine erhalten.

Technische Umsetzung des Canonical-Tags

Auf www.mein-shop.com/damenschuhe/sportschuhe/marke/ binden Sie folgenden Code im Head-Bereich ein:

<link rel="canonical" href="https://www.mein-shop.com/marke/damenschuhe/sportschuhe/" />

Auf www.mein-shop.com/marke/damenschuhe/sportschuhe/ binden Sie folgenden Code im Head-Bereich ein:

<link rel="canonical" href="https://www.mein-shop.com/marke/damenschuhe/sportschuhe/" />

Jetzt haben Sie folgende Situation:

  • URL 1 verweist im Canonical auf URL 2
  • URL 2 verweist im Canonical auf sich selbst

„Was, so einfach?“ – Und ja, es ist an sich so einfach. Dennoch gibt es ein paar Fallstricke, die beachtet werden sollten.

  1. Es ist darauf zu achten, dass es keine Kollisionen der XML-Sitemap gibt. Hier gehören nur indizierbare Inhalte rein und eine canonisierte URL (im Beispiel URL 1) eben nicht.
  2. Wenn es sich um eine mehrsprachige Seite handelt, sollte man unbedingt darauf achten, dass sich Canonical und Hreflang-Tag nicht ausschließen oder behindern.
  3. Und wenn eine URL auf noindex gesetzt worden ist, dann sollte kein Canonical auf sie verweisen.
  4. Auch Canonical-Verweise auf Seiten, die Fehler ausliefern (Beispiel: 404-Seite) oder auf weitergeleitete Seiten geben ein technisch falsches Signal an die Suchmaschinen.

Im Falle des Auftretens eines der oben beschriebenen Fehler wird die Suchmaschine die Anweisungen komplett ignorieren und versuchen selber den „richtigen Weg“ zu gehen. Man könnte annehmen, dass die KI der Suchmaschinen hier ausreichend sein sollte – und das ist sie meist auch. Doch eben nicht immer und zweitens stellt die Maschine fest, dass es fehlerhafte Signale gibt und wird fehlerfreie Mitbewerber im Ranking bevorzugen.

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