Am 01. Juni fand bereits zum 4. Mal die Content Marketing Masters in Berlin statt. Als Content Marketing Managerin war ich für Rheinwunder vor Ort und konnte wertvolle Informationen, Tipps und Tricks mitnehmen.
Begrüßung zur Content Marketing Masters 2017
Andre Alpar, Veranstalter der CMM, begrüßte die Gäste gegen 9 Uhr in der Spreegalerie am Alexanderplatz. Nach einem kurzen Intro ging es auch schon direkt mit den Vorträgen los, welche jeweils für 45 Minuten angesetzt waren. Neben einem deutschsprachigen Panel gab es auch einen englischsprachigen Track mit Speakern aus dem europäischen Umland.
Hier eine kurze Zusammenfassung der aus meiner Sicht 3 interessantesten Sessions.
Influencer Marketing: Vom Ego-Trip zum Teamplayer
Antonino Biondi, Maybelline New York
Den Anfang machte Antonino Biondi von Maybelline New York gemeinsam mit Katja Berghoff von Content Cube. Am Beispiel Glossy Talk – ein YouTube Format in Kooperation mit MrsBella – zeigten sie nicht nur welche besondere Vorteile Influencer Marketing bringt, sondern welche Aspekte und Verhaltensregeln es zu beachten gilt, um erfolgreich und respektvoll miteinander zu arbeiten. Influencer und Marke bzw. Produkt müssen nicht nur zusammenpassen, sondern sollten während dieser Kooperation auch gleichberechtigt sein. Beide Seiten tragen das Risiko und müssen gleichsam hinter jeder Entscheidung stehen und sich während der Zusammenarbeit wohl fühlen. Die Auswahl des Influencers muss daher gut durchdacht sein. Dabei sollte es nicht nur um die Reichweite des Influencers gehen, sondern natürlich um die Passgenauigkeit. Für eine schnelle und zielgerichtete Vorauswahl nutzt Maybelline gewisse Tools, die mithilfe vordefinierter KPIs die passenden Influencer herausfiltern. Zu guter Letzt sollte natürlich auch das Werbeformat zum Produkt beziehungsweise zur Marke passen. Ein Premiumprodukt und ein günstiger Werbespot? Nein, das passt nicht.
Nachhaltiges, skalierbares Content Marketing in Großkonzernen
Nicolas Huber, 1&1
Ein weiterer, spannender Vortrag kam von 1&1 zum Thema Content Marketing in Großkonzernen. Hier wurde der Digital Guide vorgestellt, welche Ziele dieser verfolgt und wie viel Planung hinter solch einem erfolgreichen und vor allem großen Projekt steckt. Die Marken zu stärken und den organischen Traffic zu erhöhen waren beziehungsweise sind die primären Ziele des Digital Guides – und das mit Erfolg. In nur einem Jahr hat die Website enorm an Sichtbarkeit gewonnen, was vor allem auf die Anzahl ausführlicher Artikel und Ratgeber zurückzuführen ist. Mittlerweile wurden für den Digital Guide bereits über 4000 Posts erstellt. Das Besondere an diesen Artikeln: sie weisen in der Regel zwischen 2000 und 3000 Wörter auf. Neben Hygiene Content, sprich Inhalte, welche dauerhaft relevant sind (Tutorials o.ä.), wird auch Hub Content, sprich saisonale beziehungsweise trendbedingte Artikel, produziert. Zudem versucht das Unternehmen mit den Artikeln vermehrt in den Featured Snippets zu erscheinen und testet dazu immer wieder verschiedene Möglichkeiten und Formate wie zum Beispiel Listen. Dem Trend nach zu urteilen, werden Featured Snippets in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen, da die sprachgesteuerte Suche aufgrund von Technologien wie Siri und Amazon Echo immer mehr zunehmen wird.
Blog und Content Marketing: Back to the roots
Sven-Olaf Peeck und Vanessa Runge, crowdmedia
Sven-Olaf Peeck und Vanessa Runge forderten während ihres Vortrages dazu auf, nicht nur Content für Social Media zu produzieren, sondern auch an die Nachhaltigkeit zu denken. Um langfristige Erfolge zu erzielen, sei es wichtig, Inhalte für die eigene Website zu erstellen und nicht nur für Facebook und Konsorten. Inhalte für soziale Medien seien sehr vergänglich und haben in der Regel nur eine kurze Überlebensdauer. Vom Traum des viralen Effekts sollte man sich ebenfalls verabschieden, da die Chance auf solch einen Beitrag mehr als gering ist. Auch jedem neuen Trend hinterher zu eifern sei fragwürdig. Aus ihrer Sicht ist es daher ratsam eine langfristige Content Strategie für die eigene Website zu entwickeln und diese basierend auf den gewonnen Daten zu optimieren. Als eine wertvolle Kennzahl nannten sie beispielsweise den Seitenwert in Google Analytics. Als weiteren Tipp gaben die beiden Referenten die Verortung von wichtigen Informationen. Da die Aufmerksamkeitsspanne der User bei unter 2 Sekunden liegt und die Artikel zu 80% lediglich überflogen werden, sollten die wichtigen Infos stets am Anfang (im ersten Drittel) eingebunden werden.
Mein Fazit zur Content Marketing Masters 2017
Trotz seines jungen Alters empfand ich die Konferenz als sehr gelungen. Sowohl die Speaker als auch Vorträge waren gut gewählt, kurzweilig und äußerst informativ. Auch die Organisation war meiner Meinung nach einwandfrei. Da können sich manch große Events gerne eine Scheibe von abschneiden.
Ich komme gerne wieder!